Zitate und Interviews
“Prof. Lathar Romain, Präsident der Universität der Künste, Berlin
Topografien von Landschaften
Die Bilder von Ana Finta sind Topografien von Landschaften, wie sie sich in der Kunst zu Metaphern von Gesehenem uns Erinnertem verwandeln: Natur nicht als deren Beschreibung, sondern als deren Erleben in der Sehnsucht, sich als Teil von ihr zu begreifen, und dennoch zugleich in dem Bewusstsein, nicht völlig in ihr aufgehen zu können.
Ihre Kompositionen zeugen von dem Grundsätzlichen Wiederstreit, nur den Ausschnitt zu sehen und das Ganze zu meinen. So kommt sie zu einer Synthese von Ansichten und Aufsichten, wie z.B. ein Haus als Hausfront darstellt und zugleich wie ein parzelliertes Feld innerhalb eines Feldergefüges in Aufsicht erscheint.
Gegenstände und Landschaften sind in eine gemeinsame bildliche Ordnung gebracht, aperspektivische Farbflächen, die durch die deutlichen Umrandungen eben wie Topografien erscheinen und dennoch nicht zu reiner abstrakter Farbfeldmalerei geraten. Die mal farbig eingeschriebenen, mal flächen herauswachsenden Gebilde erinnern an organische und anorganische Formen der Natur, sind Zeichen des kreatürlichen Gesamtbildes, das die Komposition trägt.
Das verweist auf die Tradition der Romantik, die nichts mit Idylle zu tun hat – das Vertiefen in Natur als eine Möglichkeit der Selbsterkenntnis, die Sehnsucht nach Einheit von Geist und Natur bei gleichzeitigem Wissen um die Entfremdung.
Nur in der Kunst, im Bild, so erschienen es schon den Frühromantikern, ist noch eine Ahnung von dem zurückholen, was durch die Ratio längst abgehoben erscheint. Dazu gehören das Erspüren der kleinen inneren Rhythmen der Teile und der großen Rhythmik des Ganzen ebenso wie die Farbklänge, die bei aller Kontrolle der Kompositorischen Ordnung, also der Ratio, die Emotionen mit Einschließen.
In Ana Fintas Bilder geschieht das nicht als gewaltiges Drama, als stürmisches Ereignis, das Spannungen auflädt, sondern in eher stiller Bewegtheit, den Wechsel der Jahreszeiten als Wechsel der Erd- und Grüntönen formulierend, gehalten in den feldartigen Umrandungen und nochmals in einem farbigen, die Grundstimmung mitbestimmenden Umraum: als Bild im Bild gleichsam zu leise atmender Ruhe gehört nicht dem Augenblick, sondern dem Rhythmus des Werdens und Vergehens in der Dauer. Das ist eine Annäherung an die Stimme, die doch kein Stillstand bedeutet, sonder Laute vermeidet, um die gemeinsamen Vibrationen zwischen Mensch und Natur im Malerei zu transformieren.
“Wusterhausen/Dosse
Ausstellung Ana Finta im Alten Laden
Auf dem Flyer war als Thema angekündigt „Natur als Erleben“, Bilder in Acryl, Erde und Pigmenten von Ana Finta, Brandenburg/Havel. Das Bild dazu im verschwenderischen rot-orange machte neugierig. Über 40 Besucher kamen und konnten sehen und darüber diskutieren, wie Ana Finta die Welt sieht. Die kräftigen Farben waren es dann auch vor allem, die es den Betrachtern angetan haben. Ana Finta geht geradezu verschwenderisch mit Farbe um. Aber macht es die Natur nicht auch? Wenn man jetzt bei nebligem Wetter in den Garten kommt und den Essigbaum in überwältigendem rot/ orange sieht, geht einem das Herz auf. Im Alltag fehlt leider oft der Blick dafür. Und deshalb steht man staunend vor den Bildern Ana Fintas. Sie hat den Blick für die Farben.
Ihre Bilder haben sehr gefallen, drei Bilder wurden am Sonnabend schon verkauft.
Es wurde viel diskutiert bei der Vernissage. Dazu trug auch bei, dass gleich mehrere andere Künstler aus Neuruppin, Kyritz und Wusterhausen, die alle schon im Alten Laden ausgestellt haben, zur Vernissage gekommen sind und zu ihrer Sicht befragt werden konnten.
Danke an Ana Finta, dass ihre wunderbaren Bilder in Wusterhausen zu sehen sind. Danke auch der Pianistin, denn Musik und Malerei können sich wunderbar ergänzen, das konnte man gut nachempfinden.
16.10.2017
“Ann Brünink (MAZ)
Je größer der Abstand zum Bild, desto faszinierender seine Wirkung
Aus verschiedenen Perspektiven betrachtet, ergeben sich immer wieder neue Ein- und Ausblicke. Da leuchten überraschend Glanzpunkte auf, wo vorher scheinbar keine waren. Formen und Figuren tauchen schemenhaft auf und verschwinden wieder, sobald sich der Betrachter bewegt.
Es ist als führten die Bilder ein Eigenleben und ließen nur so viel von sich sehen, wie sie gerade wollen.
Ana Finta erzählt mit ihren Bildern Geschichten.
“Tim Ackermann - Kulturportal Brandenburg
Frau Fintas Gespür für Sand
Die Brandenburger Künstlerin Ana Finta malt mit Pigmenten aus Erde – Freunde schicken ihr Päckchen aus Frankreich, Brasilien oder von Lanzarote.
Eskimos sollen der Legende nach 100 verschiedene Wörter für "Schnee" haben. Aufgewachsen in der weißen Wüste, haben sie ein Auge für die kleinen Unterschiede zwischen Frau Holles Flocken entwickelt.
Wohl ähnlich gut ausgeprägt ist Ana Fintas Gespür - für Sand. Wo andere Menschen nur nackten Erdboden wahrnehmen, sieht die Brandenburgerin eine Fülle von Material. Allerdings: Ob härterer dunkelgrauer aus Ungarn oder weicherer brauner aus der Türkei, Sand heißt bei Ana Finta stets "Sand". Aber sie will ja auch nicht über ihn reden, sondern mit ihm malen.."
“Ina Schidlowski (MAZ)
Ana Finta Interview
Ana Finta: „Kunst ist für mich ein Muss“
.." Und so, wie die grünen Kerzen und Vasen mit den dunklen Holzbalken des Ateliers korrespondieren, tritt auch die Künstlerin Ana Finta mit ihrer dunklen Weste in Beziehung zu all dem. Das lässt sich nur mit einem Wort beschreiben: Harmonie. Das zarte Grün der Christrose auf dem Tisch macht diesen Eindruck noch vollkommener.
„Mein Atelier ist kein Geschenk“, erklärt die Künstlerin, inmitten ihrer farbintensiven Bilderwelt"...
21.02.2017
“Christine Lummert (MAZ)
Farbspiele zwischen Bücherwänden
Farbspiele heißt die Ausstellung der Malklasse von Ana Finta, die im Foyer der Bibliothek der Technischen Hochschule Brandenburg (THB) zu sehen ist. Zumeist gegenständliche aber auch abstrakte Werke ziehen mit ihrer intensiven Farbgebung die Blicke an. Unter den knapp 50 ausgestellten Bildern finden sich auch einige bekannte Eindrücke. Brandenburg/H. Farbspiele heißt die Ausstellung der Malklasse von Ana Finta, die im Foyer der Bibliothek der Technischen Hochschule Brandenburg (THB) zu sehen ist. Zumeist gegenständliche aber auch abstrakte Werke....